Themenweg "Via Historica"- 1. Etappe in Traunkirchen
- Haustiere sind herzlich willkommen
- kulturell interessant
- Rundweg
- Unterkunftsmöglichkeit
Interaktives Höhenprofil
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Tour-Details
Startort: 4801 Traunkirchen
Zielort: 4801 Traunkirchen
Dauer: 0h 16m
Länge: 1,1 Kilometer
niedrigster Punkt: 423m
höchster Punkt: 429m
Schwierigkeit: leicht
Kondition: leicht
Panorama: tolles Panorama
Wegbelag:
Asphalt, Straße, Sonstiges
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Themenweg "Via Historica"-1. Etappe
Gehzeit: ca. 45 min
Höchster Punkt: 455 m
Ausgangspunkt: Ortsplatz Traunkirchen
Besonderheit: Naturdenkmal Johannesberg mit geschütztem Eibenwald; Pfarrkirche mit der berühmten Fischerkanzel
Traunkirchen ist noch ein gutes Stück mitteilsamer geworden:
Fünfzehn anspruchsvoll gestaltete Emailtafeln begleiten einen Spaziergang , der Schritt für Schritt zur Zeitreise durch Jahrtausende wird.
Der Weg führt vom Ortszentrum aus um und auf den Johannesberg, weiter durch das Seetor bis zur Pfarrkirche.
Weiter geleitet die "Via Historica" über die sogenannte "Alte Straße " auf den ältesten Kalvarienberg des Salzkammergutes. Mit dem Blick auf noble Villen wird die glanzvolle Welt der Sommerfrische des 19. Jahrhundert lebendig, kommen berühmte Namen ins Spiel: Erzherzog Maximilian, der spätere Kaiser von Mexiko, Anton Rubinstein,
Anton Rubinstein, Rainer Maria Rilke, Johann Nestroy und andere mehr. In den Felsen des Johannesberges gehauen, läßt Sepp Mosers künstlerisch wertvolles Mahnmal für Toten zweier Weltkriege innehalten.
Der Johannesberg erweist sich mit seinem Eibenbestand als rares Naturdenkmal mit dunklem kultischen Hintergrund. Diese markante Erhebung, von einer Kapelle aus dem 12. Jahrhundert gekrönt, war durch Jahrtausende für den Salzhandel von großer Bedeutung.
Die " Via Historica " führt weiter zu einer der schönsten Kirchenbauten des Salzkammergutes. Die ehemalige Klosterkirche birgt als besondere Kostbarkeit die berühmte Fischerkanzel.
Am Seetor hingegen nimmt Jahr für Jahr ein ebenso prächtiges wie gottgefälliges Schauspiel seinen Anfang: Die berühmte Fronleichnamsprozession auf dem See. Nur ein paar Schritte weiter öffnet sich der Klosterhof und in den nahen, historische Räumen des einstigen Nonnenklosters lädt das liebevoll gestaltete Handarbeitsmuseum zum Besuch ein.
Weiter geleitet die "Via Historica" über die sogenannte "Alte Straße " auf den ältesten Kalvarienberg des Salzkammergutes, der gottgefällige Ausblicke der besonderen Art bietet
Beim Zellerlweg erinnert die letzte Tafel des Kulturweges " Via Historica" an die Wirren der Gegenreformationszeit.
1. Etappe:
Ortsplatz - Johannesberg - Klostergarten - Seetor - Pfarrkirche - Klosterplatz - Ortsplatz
***
Tafel 1
Herzlich willkommen!
Ein Spaziergang als Zeitreise
Traunkirchen am Traunsee verdichtet das Salzkammergut zu einer bezaubernden Miniatur. Diese kleine Uferwelt hat eine ereignisreiche Vergangenheit, hier werden Jahrtausende Schritt für Schritt lebendig. In einer Landschaft, wie sie schöner nicht sein könnte, gibt es Spuren geheimnisvoller Vorgeschichte zu entdecken, ehrwürdige Baudenkmäler und kostbares Kulturgut. Traunkirchens gottgefällige Tradition als Mutterpfarre des Salzkammergutes wird ebenso lebendig wie die theatralische Welt jener Künstler, Adeligen und Reichen, die Traunkirchen um die Jahrhundertwende zur berühmten Sommerfrische machten. Genießen Sie den kurzen, beschaulichen Spaziergang rund um den Johannesberg, zur Pfarrkirche und weiter bis zum Seetor, als facettenreiches Erlebnis.
***
Tafel 2
Villen und Bürgerhäuser
erzählen von glanzvollen Zeiten
In der steingrauen Villa hoch über dem Seeufer wohnte dereinst verträumt und melancholisch die russische Gräfin Pantschoulidzeff. Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sie Theophil von Hansen mit dem neoklassizistischen Bau beauftragt. Im Gästebuch finden sich berühmte Namen: Die Komponisten Anton Rubinstein und Wilhelm Kienzl, sowie die Dichter Rainer Maria Rilke und Adalbert Stifter, aber auch Erzherzog Maximilian, der spätere Kaiser von Mexiko.
Im Herzen Traunkirchens, dort, wo ein 2500 Jahre altes vorchristliches Gräberfeld mit zahlreichen Bronzebeigaben entdeckt wurde, steht die Villa Anka. Hier scharrte die Familie Löwenthal einen Kreis illustrer Künstler um sich, darunter Arnold Schönberg und Alban Berg. Auch der Maler und Offizier Alfred Ritter von Franck hielt es mit den Musen: In seinem schönen Sommerquartier am Seeufer wohnten mehrmals Johann Nestroy und sein Bühnenpartner Wenzel Scholz.
***
Tafel 3
Zum Gedenken
an die Toten der beiden Weltkriege
In den Jahren 1964 bis 1966 schuf der Akademische Bildhauer Sepp Moser aus Neukirchen dieses berührende und künstlerisch bemerkenswerte Mahnmal. Die klaren Strukturen der figuralen Darstellungen im Fels des Johannesberges verbinden kraftvoll und schlicht Kunst und Natur. Die opfernde Seele läßt ihr Feuer zum Himmel lodern, eine Waage zeigt an, daß das Opfer angenommen wurde und ein Engel präsentiert den himmlischen Lohn: Frieden und Segen. Links davon sind die Hinterbliebenen, Mutter und Kind dargestellt. Zwischen den Figuren sind mächtige Schriftblöcke in den Fels gehauen. Einer davon lautet: "Wir haben für der Heimat Frieden uns geopfert, doch Freiheit, Frieden, fordern Opfer auch von Euch."
***
Tafel 4
In der Goldlucke
Von Ufer zu Ufer
Am südlichen Ortsende blickt die Siegesbachmadonna über den See. Hinter ihr ragt ein Berg mit heidnischer Vergangenheit hoch: der Sonnstein. Das heutige Gipfelkreuz steht auf einem uralten Kultplatz. Dereinst wandte sich hier ein steinerner "Götzensessel" der Sonne zu. Am Ostufer, gegenüber von Traunkirchen, wurde bis in die 60er Jahre in mehreren Steinbrüchen der berühmte, rote “Traunseemarmor“ abgebaut. Heute wird nur noch der Kalksteinbruch in Karbach genutzt. Ringsum ist es still geworden: Hier wachsen seltene Pflanzen, schöne Fossilien sind zu finden und die Rötelseehöhle tut sich auf. Sie ist nicht sehr groß, aber sie birgt ein wunderschönes unterirdischen Gewässer, den einzigen Höhlensee im Salzkammergut, der es zu einem kartographisch verbrieften Namen gebracht hat.
***
Tafel 5
Der Berg im See
Natur und Kult, Kunst und Salz
Der kleine, doch markante Johannesberg ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Seine Eiben, eine selten gewordene immergrüne Nadelbaumart, die in der Mythologie seit jeher als heilige Bäume galten, machen ihn zu einem Naturdenkmal mit kultischem Hintergrund. Sein Erscheinungsbild ließ ihn schon früh zum begehrten Motiv für Künstler werden. 1519 stellte ihn Wolf Huber, ein Maler und Graphiker der Donauschule, in den Mittelpunkt des ältesten erhaltenen Bildes von Traunkirchen. Auch für Friedrich Simony, der das Salzkammergut wissenschaftlich und künstlerisch dokumentierte, war der Johannesberg ein faszinierendes Motiv. Überwucherte Mauerreste eines mittelalterlichen Wachturmes auf dem steilen Berghang erzählen überdies von Traunkirchens strategischer Bedeutung am uralten Transportweg des Salzes ins Alpenvorland.
***
Tafel 6
Auf dem Johannesberg
Der alte Odinstein als christliche Erhöhung
Hier, auf dem Gipfelplateau, wurde ein ca. 4.000 - 5000 Jahre altes Steinbeil gefunden. Damit beginnt die archäologisch belegbare Geschichte von Traunkirchen.
Seit Jahrtausenden wird dieser geheimnisvolle Berg von Menschen begangen und mehr noch: Viele Funde belegen, daß hier über Jahrhunderte hinweg den Naturgottheiten Tiere und Früchte geopfert wurden. Dieser urgeschichtliche Brandopferkult erreichte in der Hallstattzeit seinen Höhepunkt. Später stand auf diesem uralten Kultplatz ein römisches Heiligtum. Es sind wohl dessen Mauerreste, auf denen die 1354 erstmals urkundlich erwähnte Johannesbergkapelle errichtet wurde. Dabei stieß man vermutlich auf jenen römischen Steinkopf, ein Kaiserporträt aus dem 3. oder 4. Jahrhundert n. Chr.,der heute in der Vorhalle zu sehen ist.
***
Tafel 7
Salzhafen und Heiliger Bezirk am See
3000 Jahre Geschichte umgeben von drei Kirchen
Hier, beim ehemaligen Klostergarten, legten schon lange vor Christi Geburt
die Salzschiffer aus Hallstatt an. Ihre Zillen waren schwer beladen mit der kostbaren Fracht. Auf dem Johannesberg bedankten sie sich mit Brandopfern
für das Gelingen der gefährlichsten Fahrtstrecke. Die später folgende christliche Tradition Traunkirchens als Mutterpfarre des Salzkammergutes offenbart sich augenfällig in den drei, auf engstem Raum gruppierten Kirchen. Die Johannesbergkapelle mußte einen traditionsreichen, heidnischen Berg christianisieren.
Die heutige Pfarrkirche hatte als Klosterkirche eine sehr bewegte Vergangenheit.
Nach mehr als 500 Jahren Bestand wurde das Nonnenkloster 1573 in den Reformationswirren aufgelöst. Fünfzig Jahre später kamen die Jesuiten nach Traunkirchen, deren Residenz sich 1773 aufhob. Damals war das dritte Gotteshaus, St.Nikolaus am Berg, noch die Pfarrkirche. Das, mit dem alten Hofrichterhaus verbundene Gebäude, wurde wenige Jahre später profaniert und 1848 von Dr. Josef Spaun erworben.
In seinem Haus empfing er illustre Gäste wie Moritz v. Schwind, Arnold Schönberg, Franz Schubert und Nikolaus Lenau.
***
Tafel 8
Pfarrkirche und Fischerkanzel
Barocke Herrlichkeit nach Schutt und Asche
Die in ihren Ursprüngen bis ins 11. Jahrhundert zurückgehende Klosterkirche ist eine der schönsten Pfarrkirchen des Salzkammergutes. Ihr heutiges Erscheinungsbild verdankt sie den Jesuiten, die sie im 17. Jahrhundert nach verheerenden Bränden als dreischiffige, sechsjochige Säulenhalle errichten ließen. Ihre hervorragendste Sehenswürdigkeit ist die von einem unbekannten Meister geschaffene “Fischerkanzel“. Sie stellt das Wunder des reichen Fischfangs dar. Die Apostel Jakobus und Johannes ziehen das prall gefüllte Netz ins Boot und im Hintergrund empfängt der knieende Petrus den Auftrag des Heiland: „Von nun an sollst Du Menschenfischer sein." Ein kunstvoll ausgeführtes Fischernetz schmückt den Kanzelaufgang. Den Hauptaltar dominiert das gewaltige Gemälde “Mariä Krönung“, flankiert von überlebensgroßen Statuen der Aposteln und Heiligen aus der Gesellschaft Jesu.
***
Tafel 9
Am Antlaßeck
Des Traunsees und der Liebe Wellen
Wie Grillparzers Hero und Leander liebten sich dereinst ein gräfliches Fräulein und ein junger Ritter. Doch der sittenstrenge Vormund hatte die junge Dame im Kloster Traunkirchen verwahrt, und ihr Geliebter schaute von einem Stein am anderen Seeufer, der noch immer Jungfernlueg heißt, sehnsuchtsvoll nach dem Fenster der Jungfer. Nachts aber entzündete sie ein flackerndes Licht: so konnte er unbeirrt den dunklen See durchschwimmen und seine Angebetete in die nassen Arme schließen. Einmal fiel aber Sturm ein, das Licht erlosch, der Ritter ertrank, sein Fräulein folgte ihm in den Tod und am Morgen fand man die beiden am "Antlaßeck" angeschwemmt.
***
Tafel 10
Das Seetor
Der Himmel, die große und die kleine Welt
Hier nimmt Jahr für Jahr ein eindrucksvolles religiöses Fest seinen Anfang: Die Fronleichnamsprozession wird seit dem Jahr 1632 auf dem See abgehalten. Der Priester geht mit dem Allerheiligsten an Bord der "Himmelsfuhre", die von vielen Booten begleitet wird. Ein Blick über die Wasserfläche nach Norden stimmt weniger fromm: Dort, wo in einer stillen Bucht des Traunsees vor rund 5 Jahrtausenden steinzeitliche Bewohner des Salzkammergutes ihre Pfahlbauten errichtet hatten, steht die heutige “Spitzvilla“, dereinst Residenz des österreichischen Offiziers Rudolf Carl von Slatin Pascha. Nach sehr einträglichen orientalischen Kriegsabenteuern genoß er am Traunsee sein Leben als Gesellschaftslöwe, seine Freundschaft mit Kaiser Franz Joseph und dem englischen König Edward VII. Weiter landeinwärts, in der Viechtau, war hingegen eine traditionsreiche, heute schon fast vergessene Arbeitswelt Zuhause: Die der Holzschnitzer und Spielwarenhersteller.
***
Tafel 11
Am Ufer
Das Ende als Anfang
Hier endet die erste Etappe der “Via Historica“, Spaziergang und Zeitreise zugleich. In wenigen Minuten wurden Jahrtausende lebendig: Traunkirchen, Schauplatz heidnischer Kulte, hallstattzeitlicher Salzhafen, christliche Mutterpfarre und elegante Sommerfrische. Doch es gibt noch viel mehr zu entdecken. Nur ein paar Schritte von hier öffnet sich der Klosterhof, wo eine Gedenktafel an Hugo Wolf erinnert und mit Ausgrabungen ein neues, faszinierendes Kapitel Ortsgeschichte geschrieben wird. Die Pfarrkirche lädt mit ihren kostbaren Kunstschätzen zur Besichtigung ein und der nahe Kalvarienberg lenkt seit über dreihundert Jahren den Weg himmelwärts: Vier Kapellen begleiten die Wanderung und hoch über den Dächern des Ortes steht die Hauptkapelle mit einer barocken Kreuzigungsgruppe. Erkunden Sie doch einfach Schritt für Schritt ihr ganz persönliches Traunkirchen!
***
Tafel 12
Via Historica, 2. Teil
Wege zu Wasser, zu Lande, in die Vergangenheit und himmelwärts.
Museum, die alte Straße, der Kalvarienberg, ein steinernes Totenbuch: Traunkirchen hat viel zu erzählen....
Am Anfang des Weges steht eine Kaiserbüste, 1902 vom Engländer John Ruston gestiftet. Sein Vater hatte 1839 gemeinsam mit John Andrews die Geschichte der Traunseeschiffahrt eingeleitet. Die "Sophie" war damals der erste Dampfer, der einen österreichischen See befuhr. Bis ins 19. Jahrhundert blieben die Traun und der Traunsee die einzigen Transportwege durch das Salzkammergut. 1872 nahm der Dampfer "Gisela", benannt nach der Tochter des Kaisers, den Betrieb auf, und noch heute dampft die alte Dame unverdrossen: Ein stolzes Denkmal einer abenteuerlichen Epoche technischer Revolution. Die Ära der Rustons ging allerdings mit dem Ersten Weltkrieg zu Ende und ein Schiffahrtspionier aus Ebensee kam ans Ruder: Rudolph Ippisch.
Gehzeit: ca. 45 min
Höchster Punkt: 455 m
Ausgangspunkt: Ortsplatz Traunkirchen
Besonderheit: Naturdenkmal Johannesberg mit geschütztem Eibenwald; Pfarrkirche mit der berühmten Fischerkanzel
Traunkirchen ist noch ein gutes Stück mitteilsamer geworden:
Fünfzehn anspruchsvoll gestaltete Emailtafeln begleiten einen Spaziergang , der Schritt für Schritt zur Zeitreise durch Jahrtausende wird.
Der Weg führt vom Ortszentrum aus um und auf den Johannesberg, weiter durch das Seetor bis zur Pfarrkirche.
Weiter geleitet die "Via Historica" über die sogenannte "Alte Straße " auf den ältesten Kalvarienberg des Salzkammergutes. Mit dem Blick auf noble Villen wird die glanzvolle Welt der Sommerfrische des 19. Jahrhundert lebendig, kommen berühmte Namen ins Spiel: Erzherzog Maximilian, der spätere Kaiser von Mexiko, Anton Rubinstein,
Anton Rubinstein, Rainer Maria Rilke, Johann Nestroy und andere mehr. In den Felsen des Johannesberges gehauen, läßt Sepp Mosers künstlerisch wertvolles Mahnmal für Toten zweier Weltkriege innehalten.
Der Johannesberg erweist sich mit seinem Eibenbestand als rares Naturdenkmal mit dunklem kultischen Hintergrund. Diese markante Erhebung, von einer Kapelle aus dem 12. Jahrhundert gekrönt, war durch Jahrtausende für den Salzhandel von großer Bedeutung.
Die " Via Historica " führt weiter zu einer der schönsten Kirchenbauten des Salzkammergutes. Die ehemalige Klosterkirche birgt als besondere Kostbarkeit die berühmte Fischerkanzel.
Am Seetor hingegen nimmt Jahr für Jahr ein ebenso prächtiges wie gottgefälliges Schauspiel seinen Anfang: Die berühmte Fronleichnamsprozession auf dem See. Nur ein paar Schritte weiter öffnet sich der Klosterhof und in den nahen, historische Räumen des einstigen Nonnenklosters lädt das liebevoll gestaltete Handarbeitsmuseum zum Besuch ein.
Weiter geleitet die "Via Historica" über die sogenannte "Alte Straße " auf den ältesten Kalvarienberg des Salzkammergutes, der gottgefällige Ausblicke der besonderen Art bietet
Beim Zellerlweg erinnert die letzte Tafel des Kulturweges " Via Historica" an die Wirren der Gegenreformationszeit.
1. Etappe:
Ortsplatz - Johannesberg - Klostergarten - Seetor - Pfarrkirche - Klosterplatz - Ortsplatz
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Tafel 1
Herzlich willkommen!
Ein Spaziergang als Zeitreise
Traunkirchen am Traunsee verdichtet das Salzkammergut zu einer bezaubernden Miniatur. Diese kleine Uferwelt hat eine ereignisreiche Vergangenheit, hier werden Jahrtausende Schritt für Schritt lebendig. In einer Landschaft, wie sie schöner nicht sein könnte, gibt es Spuren geheimnisvoller Vorgeschichte zu entdecken, ehrwürdige Baudenkmäler und kostbares Kulturgut. Traunkirchens gottgefällige Tradition als Mutterpfarre des Salzkammergutes wird ebenso lebendig wie die theatralische Welt jener Künstler, Adeligen und Reichen, die Traunkirchen um die Jahrhundertwende zur berühmten Sommerfrische machten. Genießen Sie den kurzen, beschaulichen Spaziergang rund um den Johannesberg, zur Pfarrkirche und weiter bis zum Seetor, als facettenreiches Erlebnis.
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Tafel 2
Villen und Bürgerhäuser
erzählen von glanzvollen Zeiten
In der steingrauen Villa hoch über dem Seeufer wohnte dereinst verträumt und melancholisch die russische Gräfin Pantschoulidzeff. Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sie Theophil von Hansen mit dem neoklassizistischen Bau beauftragt. Im Gästebuch finden sich berühmte Namen: Die Komponisten Anton Rubinstein und Wilhelm Kienzl, sowie die Dichter Rainer Maria Rilke und Adalbert Stifter, aber auch Erzherzog Maximilian, der spätere Kaiser von Mexiko.
Im Herzen Traunkirchens, dort, wo ein 2500 Jahre altes vorchristliches Gräberfeld mit zahlreichen Bronzebeigaben entdeckt wurde, steht die Villa Anka. Hier scharrte die Familie Löwenthal einen Kreis illustrer Künstler um sich, darunter Arnold Schönberg und Alban Berg. Auch der Maler und Offizier Alfred Ritter von Franck hielt es mit den Musen: In seinem schönen Sommerquartier am Seeufer wohnten mehrmals Johann Nestroy und sein Bühnenpartner Wenzel Scholz.
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Tafel 3
Zum Gedenken
an die Toten der beiden Weltkriege
In den Jahren 1964 bis 1966 schuf der Akademische Bildhauer Sepp Moser aus Neukirchen dieses berührende und künstlerisch bemerkenswerte Mahnmal. Die klaren Strukturen der figuralen Darstellungen im Fels des Johannesberges verbinden kraftvoll und schlicht Kunst und Natur. Die opfernde Seele läßt ihr Feuer zum Himmel lodern, eine Waage zeigt an, daß das Opfer angenommen wurde und ein Engel präsentiert den himmlischen Lohn: Frieden und Segen. Links davon sind die Hinterbliebenen, Mutter und Kind dargestellt. Zwischen den Figuren sind mächtige Schriftblöcke in den Fels gehauen. Einer davon lautet: "Wir haben für der Heimat Frieden uns geopfert, doch Freiheit, Frieden, fordern Opfer auch von Euch."
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Tafel 4
In der Goldlucke
Von Ufer zu Ufer
Am südlichen Ortsende blickt die Siegesbachmadonna über den See. Hinter ihr ragt ein Berg mit heidnischer Vergangenheit hoch: der Sonnstein. Das heutige Gipfelkreuz steht auf einem uralten Kultplatz. Dereinst wandte sich hier ein steinerner "Götzensessel" der Sonne zu. Am Ostufer, gegenüber von Traunkirchen, wurde bis in die 60er Jahre in mehreren Steinbrüchen der berühmte, rote “Traunseemarmor“ abgebaut. Heute wird nur noch der Kalksteinbruch in Karbach genutzt. Ringsum ist es still geworden: Hier wachsen seltene Pflanzen, schöne Fossilien sind zu finden und die Rötelseehöhle tut sich auf. Sie ist nicht sehr groß, aber sie birgt ein wunderschönes unterirdischen Gewässer, den einzigen Höhlensee im Salzkammergut, der es zu einem kartographisch verbrieften Namen gebracht hat.
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Tafel 5
Der Berg im See
Natur und Kult, Kunst und Salz
Der kleine, doch markante Johannesberg ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Seine Eiben, eine selten gewordene immergrüne Nadelbaumart, die in der Mythologie seit jeher als heilige Bäume galten, machen ihn zu einem Naturdenkmal mit kultischem Hintergrund. Sein Erscheinungsbild ließ ihn schon früh zum begehrten Motiv für Künstler werden. 1519 stellte ihn Wolf Huber, ein Maler und Graphiker der Donauschule, in den Mittelpunkt des ältesten erhaltenen Bildes von Traunkirchen. Auch für Friedrich Simony, der das Salzkammergut wissenschaftlich und künstlerisch dokumentierte, war der Johannesberg ein faszinierendes Motiv. Überwucherte Mauerreste eines mittelalterlichen Wachturmes auf dem steilen Berghang erzählen überdies von Traunkirchens strategischer Bedeutung am uralten Transportweg des Salzes ins Alpenvorland.
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Tafel 6
Auf dem Johannesberg
Der alte Odinstein als christliche Erhöhung
Hier, auf dem Gipfelplateau, wurde ein ca. 4.000 - 5000 Jahre altes Steinbeil gefunden. Damit beginnt die archäologisch belegbare Geschichte von Traunkirchen.
Seit Jahrtausenden wird dieser geheimnisvolle Berg von Menschen begangen und mehr noch: Viele Funde belegen, daß hier über Jahrhunderte hinweg den Naturgottheiten Tiere und Früchte geopfert wurden. Dieser urgeschichtliche Brandopferkult erreichte in der Hallstattzeit seinen Höhepunkt. Später stand auf diesem uralten Kultplatz ein römisches Heiligtum. Es sind wohl dessen Mauerreste, auf denen die 1354 erstmals urkundlich erwähnte Johannesbergkapelle errichtet wurde. Dabei stieß man vermutlich auf jenen römischen Steinkopf, ein Kaiserporträt aus dem 3. oder 4. Jahrhundert n. Chr.,der heute in der Vorhalle zu sehen ist.
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Tafel 7
Salzhafen und Heiliger Bezirk am See
3000 Jahre Geschichte umgeben von drei Kirchen
Hier, beim ehemaligen Klostergarten, legten schon lange vor Christi Geburt
die Salzschiffer aus Hallstatt an. Ihre Zillen waren schwer beladen mit der kostbaren Fracht. Auf dem Johannesberg bedankten sie sich mit Brandopfern
für das Gelingen der gefährlichsten Fahrtstrecke. Die später folgende christliche Tradition Traunkirchens als Mutterpfarre des Salzkammergutes offenbart sich augenfällig in den drei, auf engstem Raum gruppierten Kirchen. Die Johannesbergkapelle mußte einen traditionsreichen, heidnischen Berg christianisieren.
Die heutige Pfarrkirche hatte als Klosterkirche eine sehr bewegte Vergangenheit.
Nach mehr als 500 Jahren Bestand wurde das Nonnenkloster 1573 in den Reformationswirren aufgelöst. Fünfzig Jahre später kamen die Jesuiten nach Traunkirchen, deren Residenz sich 1773 aufhob. Damals war das dritte Gotteshaus, St.Nikolaus am Berg, noch die Pfarrkirche. Das, mit dem alten Hofrichterhaus verbundene Gebäude, wurde wenige Jahre später profaniert und 1848 von Dr. Josef Spaun erworben.
In seinem Haus empfing er illustre Gäste wie Moritz v. Schwind, Arnold Schönberg, Franz Schubert und Nikolaus Lenau.
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Tafel 8
Pfarrkirche und Fischerkanzel
Barocke Herrlichkeit nach Schutt und Asche
Die in ihren Ursprüngen bis ins 11. Jahrhundert zurückgehende Klosterkirche ist eine der schönsten Pfarrkirchen des Salzkammergutes. Ihr heutiges Erscheinungsbild verdankt sie den Jesuiten, die sie im 17. Jahrhundert nach verheerenden Bränden als dreischiffige, sechsjochige Säulenhalle errichten ließen. Ihre hervorragendste Sehenswürdigkeit ist die von einem unbekannten Meister geschaffene “Fischerkanzel“. Sie stellt das Wunder des reichen Fischfangs dar. Die Apostel Jakobus und Johannes ziehen das prall gefüllte Netz ins Boot und im Hintergrund empfängt der knieende Petrus den Auftrag des Heiland: „Von nun an sollst Du Menschenfischer sein." Ein kunstvoll ausgeführtes Fischernetz schmückt den Kanzelaufgang. Den Hauptaltar dominiert das gewaltige Gemälde “Mariä Krönung“, flankiert von überlebensgroßen Statuen der Aposteln und Heiligen aus der Gesellschaft Jesu.
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Tafel 9
Am Antlaßeck
Des Traunsees und der Liebe Wellen
Wie Grillparzers Hero und Leander liebten sich dereinst ein gräfliches Fräulein und ein junger Ritter. Doch der sittenstrenge Vormund hatte die junge Dame im Kloster Traunkirchen verwahrt, und ihr Geliebter schaute von einem Stein am anderen Seeufer, der noch immer Jungfernlueg heißt, sehnsuchtsvoll nach dem Fenster der Jungfer. Nachts aber entzündete sie ein flackerndes Licht: so konnte er unbeirrt den dunklen See durchschwimmen und seine Angebetete in die nassen Arme schließen. Einmal fiel aber Sturm ein, das Licht erlosch, der Ritter ertrank, sein Fräulein folgte ihm in den Tod und am Morgen fand man die beiden am "Antlaßeck" angeschwemmt.
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Tafel 10
Das Seetor
Der Himmel, die große und die kleine Welt
Hier nimmt Jahr für Jahr ein eindrucksvolles religiöses Fest seinen Anfang: Die Fronleichnamsprozession wird seit dem Jahr 1632 auf dem See abgehalten. Der Priester geht mit dem Allerheiligsten an Bord der "Himmelsfuhre", die von vielen Booten begleitet wird. Ein Blick über die Wasserfläche nach Norden stimmt weniger fromm: Dort, wo in einer stillen Bucht des Traunsees vor rund 5 Jahrtausenden steinzeitliche Bewohner des Salzkammergutes ihre Pfahlbauten errichtet hatten, steht die heutige “Spitzvilla“, dereinst Residenz des österreichischen Offiziers Rudolf Carl von Slatin Pascha. Nach sehr einträglichen orientalischen Kriegsabenteuern genoß er am Traunsee sein Leben als Gesellschaftslöwe, seine Freundschaft mit Kaiser Franz Joseph und dem englischen König Edward VII. Weiter landeinwärts, in der Viechtau, war hingegen eine traditionsreiche, heute schon fast vergessene Arbeitswelt Zuhause: Die der Holzschnitzer und Spielwarenhersteller.
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Tafel 11
Am Ufer
Das Ende als Anfang
Hier endet die erste Etappe der “Via Historica“, Spaziergang und Zeitreise zugleich. In wenigen Minuten wurden Jahrtausende lebendig: Traunkirchen, Schauplatz heidnischer Kulte, hallstattzeitlicher Salzhafen, christliche Mutterpfarre und elegante Sommerfrische. Doch es gibt noch viel mehr zu entdecken. Nur ein paar Schritte von hier öffnet sich der Klosterhof, wo eine Gedenktafel an Hugo Wolf erinnert und mit Ausgrabungen ein neues, faszinierendes Kapitel Ortsgeschichte geschrieben wird. Die Pfarrkirche lädt mit ihren kostbaren Kunstschätzen zur Besichtigung ein und der nahe Kalvarienberg lenkt seit über dreihundert Jahren den Weg himmelwärts: Vier Kapellen begleiten die Wanderung und hoch über den Dächern des Ortes steht die Hauptkapelle mit einer barocken Kreuzigungsgruppe. Erkunden Sie doch einfach Schritt für Schritt ihr ganz persönliches Traunkirchen!
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Tafel 12
Via Historica, 2. Teil
Wege zu Wasser, zu Lande, in die Vergangenheit und himmelwärts.
Museum, die alte Straße, der Kalvarienberg, ein steinernes Totenbuch: Traunkirchen hat viel zu erzählen....
Am Anfang des Weges steht eine Kaiserbüste, 1902 vom Engländer John Ruston gestiftet. Sein Vater hatte 1839 gemeinsam mit John Andrews die Geschichte der Traunseeschiffahrt eingeleitet. Die "Sophie" war damals der erste Dampfer, der einen österreichischen See befuhr. Bis ins 19. Jahrhundert blieben die Traun und der Traunsee die einzigen Transportwege durch das Salzkammergut. 1872 nahm der Dampfer "Gisela", benannt nach der Tochter des Kaisers, den Betrieb auf, und noch heute dampft die alte Dame unverdrossen: Ein stolzes Denkmal einer abenteuerlichen Epoche technischer Revolution. Die Ära der Rustons ging allerdings mit dem Ersten Weltkrieg zu Ende und ein Schiffahrtspionier aus Ebensee kam ans Ruder: Rudolph Ippisch.
Ausgangspunkt: Ortsplatz Traunkirchen
Zielpunkt: Ortsplatz Traunkirchen
Weitere Informationen:
- Rundweg
- Unterkunftsmöglichkeit
- Verpflegungsmöglichkeit
Details - Wandern
- geräumter Winterwanderweg
Erreichbarkeit / Anreise
Ausgangspunkt: Ortsplatz, Traunkirchen
- Für Gruppen geeignet
- Haustiere erlaubt
- Frühling
- Sommer
- Herbst
- Frühwinter
Für Informationen beim Kontakt anfragen.
4801 Traunkirchen
Telefon +43 7617 2234
E-Mail traunkirchen@traunsee.at
Web www.traunsee.at/traunkirchen
http://www.traunsee.at/traunkirchen
Interaktives Höhenprofil
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Tour-Details
Startort: 4801 Traunkirchen
Zielort: 4801 Traunkirchen
Dauer: 0h 16m
Länge: 1,1 Kilometer
niedrigster Punkt: 423m
höchster Punkt: 429m
Schwierigkeit: leicht
Kondition: leicht
Panorama: tolles Panorama
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Asphalt, Straße, Sonstiges
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